Was ist Mobile Marketing?

Unter Mobile Marketing werden alle Werbemaßnahmen zusammengefasst, die sich auf mobile Geräte beziehen. Primär sind damit Feature-Phones und Geräte mit Touch-Screen wie Smartphones oder Tablets gemeint, jedoch weitet sich der Markt der mobilen Geräte zunehmen – es sind im weitesten Sinne auch Geräte wie Smart-Watches (smarte Uhren) und andere Wearables (smarte Kleidung) potenzielles Ziel für mobile Werbemaßnahmen.

Stationäre Geräte wie smarte Lautsprecher basieren gelegentlich auf derselben Plattform wie Smartphones und werden über dieselben Sprachassistenten gesteuert – so funktionieren auch hier teils dieselben Marketing-Strategien wie bei echten mobilen Geräten.

Apps und mobile Websites

Das zentrale Mittel im Mobile Marketing sind Apps und mobiltaugliche Websites. Mit ihnen werden Zugangshürden und Hindernisse ausgeräumt. Ziel ist es, den Nutzern mobiler Geräte unterwegs die Möglichkeit zur komfortablen Informationsbeschaffung und zum Online-Shopping zu bieten.

Für Werbetreibende stellt sich insbesondere bei nativen Apps (die direkt im Betriebssystem der Geräte laufen) die Frage der Wirtschaftlichkeit. Zwar erleichtern Toolkits und Frameworks die Software-Entwicklung für Android und iOS immens, nichtsdestotrotz ist der Aufwand sowohl bei der Einführung einer App als auch in der regelmäßigen Pflege nicht zu vernachlässigen.

Werbetreibende haben verschiedene Optionen, um den Nutzern den mobilen Zugang zum Angebot zu erleichtern:

  1. Die native App
  2. Eine Cross-Plattform-App
  3. Ein Hybrid zwischen App und Website
  4. Eine für mobile Geräte optimiert Website

Von oben nach unten gelesen, reduziert sich der Aufwand, es nimmt allerdings auch die Leistungsfähigkeit ab.

App-Entwicklung

Native Apps werden mit der plattformspezifischen IDE (Entwicklungsumgebung) entwickelt. Auf diese Weise integriert sich die App optimal in das Gerät, kann die bestmögliche Nutzererfahrung und native Funktionen bieten. Auch auf die App-Geschwindigkeit und Größe kann es sich positiv auswirken.  Nachteile dessen sind ein hoher Entwicklungsaufwand und für die Nutzer ergeben sich Updates, die als lästig empfunden werden können.

Cross-Plattform-Apps

Sie schlagen die Brücke zwischen verschiedenen mobilen Plattformen, zum Beispiel Apples iOS- und Googles Android-Systemen. Statt für jede Plattform eine native App zu entwickeln, greifen die Programmierer auf Cross-Plattform-Frameworks zurück. Das Ergebnis ist nah an der echten nativen App, steht doch der volle Funktionsumfang der Systeme auch hinsichtlich Benachrichtigungen, Energieverwaltung uvm. zur Verfügung, es entstehen jedoch auch zusätzliche Kosten, eine Abhängigkeit von den Anbietern der Cross-Plattform-Frameworks und die Apps sind größer.

Hybridlösungen zwischen App und Website

Ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis verspricht man sich von hybriden Ansätzen, die teils Website-Technologien nutzen und teils auf App-Komponenten oder bestimmte mobile APIs zurückgreifen.

Zwei Varianten können hier unterschieden werden:

  1. Native Apps werden mit einer Webbrowser-Komponente versehen, sie greifen per Web auf Inhalte und Logik zurück, können gleichzeitig aber auch native Features des mobilen Gerätes nutzen.
  2. Progressive Web-Apps (PWAs) greifen auf neuere Funktionen des Webbrowsers zurück, um die Website mobil schneller verfügbar zu machen, Gerätefunktionen zu nutzen oder ein Icon auf dem Startbildschirm anzulegen.

Mobile Websites

Die einfachste Variante ist eine Website, die sich automatisch an kleine Displays und Touchbedienung anpasst. Sie wird meist als Responsive Design oder Adaptive Design entwickelt: das Layout, Grafiken und Navigation verschieben und skalieren automatisch, sodass die Lesbarkeit und Bedienbarkeit auf verschiedenen Displayformaten gewährleistet ist. Dies kann heute (Stand 2018) bereits als Branchenstandard bezeichnet werden und wird von Konzernen wie Google forciert. (vgl. Googles „Mobile First Index“)

Messaging (von SMS bis WhatsApp)

Auch Text- und Multimedia-Nachrichten spielten stets eine gewisse Rolle im Mobile Marketing. Per SMS können Kunden direkt erreicht und ihrer Aufmerksamkeit geweckt werden werden. Nachdem WhatsApp den SMS-Markt praktisch abgelöst hat, entwickelt sich auch dieser Bereich des Mobile-Marketings weiter. So sind WhatsApp-Gruppen wegen der großen Verbreitung des Mediums in bestimmten Zielgruppen ein adäquater Ersatz für E-Mail-Newsletter.

Ein weiterer Teil des Mobile Marketings sind daher Entwicklungen im Bereich der Chatbots und der Voice Search.